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Felo Werkzeugfabrik GmbH, Neustadt/Hessen

Der Werkzeughersteller Felo ist ein typisches Mittelstandsunternehmen Mittelhessens. Mit seinem qualitativ hochwertigen und innovativen Sortiment an Profi-Werkzeugen versorgt Felo in großer Stückzahl Industrie und Handel, sowie die Automobilindustrie mit Bordwerkzeugen. August Holland-Letz gründete 1878 das Unternehmen in Thüringen. Seit 1950 betreibt das Unternehmen seine Geschäfte aus Neustadt (Hessen). Damit ist Felo nicht nur einer der ältesten Spezialisten in der Entwicklung und Herstellung von Schraubwerkzeugen, sondern auch einer der weltweit führenden.

1878 gründete August Holland-Letz eine Fabrik für geschmiedete Werkzeuge in Steinbach-Hallenberg (West-Thüringen). Hergestellt wurden Schraubenzieher, Zangen und andere Werkzeuge. Die Schmiedehämmer des Unternehmens wurden von einem Wasserrad angetrieben. Daraus entstand der erste Markenname "Hammermühle". Die Hammermühle setzte von Anfang an auf handwerkliche Sorgfalt, Erfindungsreichtum und Aufgeschlossenheit gegenüber modernen Fertigungsmethoden.

Im August 1924 übergab August H-L die Geschäftsleitung an seinen Sohn Friedrich Wilhelm H-L. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt wurden die Produkte aufgrund ihrer Qualität auch stark im Ausland nachgefragt. Ebenso wie höchste Qualität war und ist technische Innovation seit den Anfängen im Unternehmen verankert. So wurde 1929 der erste viersprachige Katalog herausgebracht. Ausschnitte aus dem Angebot zeigen die Bilder.

1935 wurden erstmals internationale Patente angemeldet, die sich weitgehend auf verbesserte Schraubenzieher bezogen.

Einen tiefen Einschnitt in die Unternehmensgeschichte bildete der 8. Mai 1945. Zwar wurde bei Kriegsende Westthüringen von US-Truppen besetzt, aber mit dem Abzug der Truppen im Juli wurde klar, dass Thüringen unter sowjetische Herrschaft fallen würde. Es folgte die Demontage von Industrieanlagen, die als Reparationsleistung nach Russland gebracht wurden. Auch das Eigentum und der Privatbesitz von kleineren Unternehmen wie die Firma Hammermühle wurden am 26. Januar 1946 durch Erlass der Sowjetischen Militäradministration einem Sequester unterstellt und 1948 enteignet.

Wie viele Unternehmer floh auch Friedrich Holland-Letz, der Enkel des Firmengründers, 1949 über die damals noch weitgehend durchlässige "grüne Grenze" nach Hessen.

In Neustadt (Hessen) nahm Friedrich Holland-Letz 1950 unter der Marke "Felo" die Produktion in einem Wohnhaus unter einfachsten Verhältnissen auf. Der neue Markenname "felo" entstammt vermutlich den beiden Vornamen des Firmengründers Ferdinand und Loni Holland-Letz. Inzwischen übernahm mit Friedrich Ferdinand Holland-Letz ab 1950 die nächste Generation die Geschäftsleitung.

Eine Schreibmaschine und die Kundenadresskartei konnten für den Neuanfang durch die Kriegswirren gerettet werden und vor allem das Know-how von inzwischen mehr als 70 Jahren firmeneigener Geschichte. Man konzentrierte sich zunächst auf die Produktion von Schraubendrehern. Später kamen dann die Bits hinzu und gewannen aufgrund der wachsenden Verbreitung von Akkuwerkzeugen und automatischen Schraubeinrichtungen immer mehr an Bedeutung. Zielgruppe der Neustädter Werkzeugfabrik waren dabei stets professionelle Anwender und Handwerker, die Wert auf Werkzeug in bester Qualität legen.

Schnell knüpfte man an die Erfolge der Hammermühle an. Bereits 1956 begannen die Felo Werkzeug-Experten mit der Fertigung von Schraubendrehern aus Celluloseacetat. Zuvor waren Holzgriffe der Standard. Durch die ständige Produktverbesserung und die Entwicklung wurden die Vorteile des neuen Materials sehr früh erkannt und, wie bei Felo üblich, in innovative Produkte umgesetzt.

Der schnell wachsende Absatz verlangte ein größeres Produktionsgebäude, das 1958 errichtet wurde, und 1964 wurde die Produktionsstätte um ein zweites Gebäude erweitert.

Abweichend von den bisher üblichen zylindrischen Griffen für Schraubendreher brachte Felo 1966 eine Weltneuheit auf den Markt: Schraubendrehergriffe in einer ergonomisch ausgebildeten Form. Ein Vorteil, den Nutzer tagtäglich tausendfach spüren und schätzen.
Im Jahr 1975 wurde der Felo Freilauf-Schraubendreher mit Pistolengriff mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt er mehrere Design-Preise. Zwei Jahre später, 1977, wurde der dritte große Bauabschnitt realisiert.

Im Jahr 1990 erhielt Felo ein Patent für die TiN-Beschichtung von Bits. 1992 brachte das Unternehmen eine weitere Weltneuheit auf den Markt: einen Griff aus 2-Komponenten (harter Kern und Weichmantel), für den das Fertigungsverfahren patentiert wurde.

1997 eröffnete Felo ein Zweigwerk in Eger, Ungarn. Im Jahr 1999 wurde das Smart Wechselklingen-System eingeführt, das zu einem Eckpfeiler der Felo-Innovationen wurde. Im Jahr 2000 bezog das Unternehmen das heutige Logistik-Gebäude.

Im Jahr 2001 übernahm Felo den Vertrieb des US-Werkzeugherstellers Bondhus in Deutschland. Im Jahr 2002 wurde der Felo Star, ein patentierter Bithalter, der auch die Schraube sicher hält, entwickelt. 2005 erhielt Felo ein Patent für das weltweit erste VDE-Wechselklingen-System (E-Smart).

Im Jahr 2006 wurde das bahnbrechende Konzept der ERGONIC-Serie patentiert: Der erste Griff, der sich unter Belastung verformen kann und so optimal in der Hand liegt. Diese Serie zeichnet sich durch unerreichte Kraftübertragung und Komfort aus.

Im Jahr 2008 wurde Felo Teil des WÜRTH Konzerns. 2014 übernahm das Unternehmen den Deutschland-Vertrieb des japanischen Herstellers von Cuttermessern, OLAF. Im Jahr 2016 feierte Felo sein 66-jähriges Jubiläum in Neustadt.

Im Jahr 2020 wurde die Spritzgussabteilung und Teile der Verwaltung in eine neue Werkshalle verlegt.

Zusätzliche Erweiterungsbauten sind geplant.

​Heute produzieren in Neustadt und Ungarn ca. 200 Mitarbeiter im Dreischichtbetrieb monatlich durchschnittlich 300.000 Schraubendreher, 400.000 Klingen und 1 Million Bits, sowie für die Automobilindustrie jährlich 3 bis 4 Millionen Umsteckschraubendreher als Bordwerkzeuge.

​Mit seinem qualitativ hochwertigen und innovativen Sortiment an Profi-Werkzeugen versorgt Felo in großer Stückzahl Industrie und Handel, sowie die Automobilindustrie mit Bordwerkzeugen.

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