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Schelderhütte - Niederscheld

Die Schelderhütte ist ein ehemaliges Eisenhüttenwerk und eisenverarbeitender Betrieb in Niederscheld bei Dillenburg im nördlichen Lahn-Dill-Kreis. Der Grubenbesitzer Ludwig Heinrich Haas gründete die Hütte im Jahre 1827, um in einem Holzkohlehochofen die Erze auf den eigenen Gruben zu verhütten. Mit dem gewonnenen Eisen erzeugte er Öfen, Herde und die üblichen Metallwaren für Haus und Hof. Mit seinen Partnern Koch und Zintgraff gründete er die Schelder Eisenwerke in Dillenburg. Der Bau der Main-Weser-Bahn und der Nebenstrecke durch das Tal der Schelde verbesserte die wirtschaftliche Situation des Werkes sehr, das 1856 in eine AG umgewandelt wurde. Nach dem Tod von Haas 1867 wurde die Schelderhütte an den Dillenburger Tuchhändler Johann Carl Grün verkauft, der das Unternehmen zu einer führenden Stelle im Montanbereich verhalf. 1895 wurde die Roheisenproduktion eingestellt und die Hütte nur noch als Gießerei-Eisenwerk betrieben. Nach einem großen Brand nahm Grün die Familie Jung, Inhaberin der Burger Eisenwerke, in die neu gegründete Schelder Eisenwerke GmbH auf. Als Mehrheitseigner leitete Richard Jung den Betrieb und konzentrierte ihn auf die Produktion von sanitären Artikeln für Bad und WC, auch als späteres Teilwerk der Burger Eisenwerke. Ab 1921 ging das Unternehmen wieder auf die Familie Grün über, und führte das Programm in einem modernisierten Betrieb fort. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Produktion wieder schnell aufgenommen werden und erlebte eine neue Blütezeit. Nach dem Aussterben der Familie Grün übernahm 1951 wieder die Familie Jung das Eisenwerk. Die Erzgruben waren bereits 1935 der Firma Buderus überlassen worden. Der Unternehmer Friedrich Karl Flick hatte die Aktienmehrheit der Burger Eisenwerke und von Buderus übernommen, vereinigte beide unter dem Dach von Buderus und ließ die Schelderhütte 1975 schließen. Heute beherbergt das Hüttengelände mehrere kleine Industrie und Handwerksbetriebe. Wenige Gebäude der ehemaligen Hütte werden noch genutzt.  

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