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Wegener Hüte - Lauterbach

In einer Zeit, in der ein Hut eine wichtige Funktion in der männlichen Bekleidung hatte, gründete Nicolaus Hinrich Dubbers 1817 in Altona bei Hamburg eine Hutfabrik.  Mit seinen Söhnen Johann und Eduard Dubbers und Theodor Ferdinand Wegener und den Söhnen und dem Schwiegersohn des Firmengründers als Teilhaber wurde die Firma N.H. Dubbers 1867 in das Handelsregister eingetragen.

Robert und Maximilian Wegener, die Söhne des Schwiegersohnes, wurden später zum technischen und kauf-männischen Leiter des Betriebes ernannt.

1884 wurden Robert und Maximilian Wegener zusammen mit ihrem Vetter Nicolaus Hugo Dubbers, einem Enkel des Gründers Nicolaus Hinrich Dubbers, als Gesellschafter eingetragen.

Da in der dicht bei Hamburg gelegenen Stadt (seit 1838 ein Stadtteil von Hamburg) die Löhne stark anzogen, suchte Robert Wegener einen Standort mit genügend Arbeitskräften und einem niedrigen Lohnniveau. Diesen fand er in Blitzenrod (heute ein Stadtteil von Lauterbach) im Vogelsberg. Dort stand das Gelände einer abgebrannten Spinnerei, welches direkt an dem Flüsschen Lauter lag, zum Verkauf. Die Lage an einem Fließgewässer war zum Antrieb der Maschinen erforderlich.

Der Betrieb wurde am 1. März 1884 offiziell dorthin verlegt und im Mai 1885 lief die Produktion mit 50 Arbeitneh-mern an. Für die Mitarbeiterfamilien errichtete die Hutfabrik acht Häuser.

Nach dem Ausscheiden des Firmengründer Nicolaus Dubbers übernahmen Robert und Maximilian Wegener 1888 das Geschäft, dass unter der Firma Haarhutfabrik R.&M. Wegener geführt wurde.

1904 zog sich Robert Wegener aus dem Geschäft zurück. Seine Söhne Kurt Theodor und Edgar übernahmen ab 1914 die Betriebsleitung.

Die Geschäfte entwickelten sich so gut, dass zwischen den beiden Weltkriegen die Mitarbeiterzahl auf 250 anstieg, für dessen Familien Wegener weitere Wohnungen errichtete.

Edgar Wegener fiel im Zweiten Weltkrieg und sein Bruder Kurt übernahm die alleinige Leitung des Betriebes, in dem er bis zu seinem Tode im Jahre 1960 weiter tätig war.

Nach dem Kriege hatten Klaus Theodor und Hans Wegener die Leitung der Firma übernommen. In Dallas/USA erlernte er bei der renomierten Hutfabrik Resistol (heute Stetson) die Herstellung ihrer berühmten Markenhüte und er erhielt 1958 die Lizenz zur Herstellung.

Bis 1966 leiteten die Brüder den Familienbetrieb. Nachdem Klaus Wegener bei einem Verkehrsunfall starb, übernahm sein ältester Sohn Hans Theodor Wegener die Firma.

Im Jahre 2017 bestand das Familienunternehmen 200 Jahre. Da die Nachfrage nach Hüten stark abgenommen hatte, gab es zuletzt auch keine Ausbildung zum Hutmacher mehr, der Verkauf von hochwertigen Kopfbe-deckungen wird zunehmend schwerer.

Ab 2019 leitet die Tochter von Hans Theodor Wegener, Theresa Plückhahn, das Unternehmen.

Ab den 2020er Jahren wurde die Produktion eingestellt. Hüte und Mützen konnten noch in einem Ladengeschäft am Firmensitz gekauft werden.

Wie die "Fuldarer Zeitung" vom 24.11.2022 berichtete, war inzwischen das Insolvenzverfahren über das Unternehmen eröffnet worden, nachdem im Februar 20212 ein Insolvenzverwalter die Firma übernommen hatte.  Nach dem Bericht hatte sich der eingesetzte Geschäftsführer Daniel Stanislav Wlodarczak 50 Mitarbeiter entlassen und hatte alle Lagerbestände in die Gegend von Chemnitz verbracht.. Dann war er samt allen Beständen und der Buchführung untergetaucht, so dass sich der Insolvenzvrwalter keinen Überblich über Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten machen konnte. Auch die Hessenschau berichtete darüber am selben Tag.

 

 

 

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