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Klingspor AG - Haiger

Die Klingspor AG in Haiger wurde 1893 durch Johann Friedrich Klingspor zunächst als Leimfabrik und als kleiner Familienbetrieb noch in gepachteten Räumen in Siegen gegründet. 1896 wurde sein Schwager Carl Koecke Teilhaber. Mit der Umstellung von der Leimfertigung zur Herstellung von Schmirgelpapier bzw. Schleifleinen im Jahre 1899 wurde Klingspor zu einem der ersten Schleifmittelhersteller überhaupt und beschäftigt heute weltweit ca. 2 600 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von ca. 300 Mio. Euro. Die Umwandelung in eine AG erfolgte Anfang 2005.

Nachdem Johann Friedrich Klingspor 1899 die Schleifmittelherstellung begonnen hatte, wurde sein Unternehmen in „Siegener Leimfabrik und Naxos Schmirgelwerke“ umbenannt.

In Handwerk und der Industrie hatte am Ende der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts immer mehr die Technik Einzug gehalten, so dass die Nachfrage nach gemahlenem Schmirgel und Schmirgelpapier stark anstieg. Die Produktionsanlagen mussten bald vergrößert und ein neues Mahlwerk eingebaut werden. Es folgte rasch ein neues Kesselhaus. 1902 wurde in Siegen am Effertsufer 32 gebaut und später das nahe Grundstück am Effertsufer 40 erworben.

1902 Errichtete Klingspor in Köln eine Niederlassung mit Verkaufsbüro.

1917 übernahm Carl Klingspor das Unternehmen von seinem Onkel Carl Koecke und prägte es mit seinen Erfindungen nachhaltig.

Am 9. Januar 1922 wurde die offene Handelsgesellschaft Naxos-Schmirgelwerke, Klingspor & Co. in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt.

Da vor allem die schnell wachsende Stahlindustrie Schleifmittel brauchte, gelang es Klingspor quasi als Alleinanbieter sich schnell am Markt zu etablieren. Vor allem gelang es ihm, den Export erheblich zu steigern. 1924 brachte er nach einem Besuch in den USA neue Erkenntnisse mit und entwickelte kurz darauf ein wasserfestes Schleifpapier.

Carl Klingspor wurde während des Zweiten Weltkrieges von der Gestapo verhaftet und wegen seiner Kritik am System zum Tode verurteilt. Da er aber an kriegswichtigen Patenten arbeitete wurde die Vollstreckung aufge-schoben und das Verfahren nach Kriegsende aufgehoben.

Das Werk wurde 1944 durch Luftangriffe größtenteils zerstört. Im Juli 1945 begann der Wiederaufbau.

1947 trat der Jüngste Sohn Walter in die Firma ein. Carl Klingspor gab 1952 sein Amt als Geschäftsführer ab und war in der Folgezeit als Erfinder und wissenschaftlicher Mitarbeitet tätig.

Ab 1951 brachte Klingspor neue Schleifscheiben unter dem Namen „Kronenflex“ auf den Markt, die so erfolgreich wurden und eine erhebliche Ausweitung des Betriebes erforderte. Da die Stadt Siegen kein Grundstück zur Verfügung stellen konnte, zog die Firma nach Haiger auf das Gelände der ehemaligen Haigerer Hütte, Hüttenstraße 36. Hier wurde 1955 der Grundstein für drei Fabrikationshallen und einem Bürogebäude gelegt, die am 8. Januar 1960 feierlich eingeweiht wurden. Kurz davor war Walter Klingspor zum weiteren Geschäftsführer ernannt worden. Die weiteren Firmenchefs sind Fritz Klingspor, Carl Klingspor, Klaus Troeller und Steffen Nau.

Im Laufe der Jahre gehört Klingspor zu den fünfgrößten Herstellern von Schleifmitteln weltweit.

Produktionsstandorte befinden sich auch seit 1996 in Polen mit 600 Mitarbeitern im Werk Bielsko-Biala, in Qingdao (China) und in Lwiw (Ukraine), wo Diamantwerkzeuge hergestellt werden. Seit 1978 entstand die erste Tochtergesellschaft in den USA. Vertreten ist Klingspor auf allen Kontinenten.

Im Jahre 2016 gab es weltweit 39 Vertriebs- und Fertigungsstandorte.

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